Bei Gott sind alle Menschen willkommen

Auf dieser Erde lebt kein Mensch, der nicht bei Gott willkommen wäre.

Und weil die Kirchen und Gemeinden Gott gehören und nicht uns, sind wir aufgefordert, dass unsere Gemeinden und Kirchen allen Menschen offen stehen.

Egal welche Hautfarbe, egal welcher Herkunft, egal welches Einkommen, egal welcher Gesundheitszustand, egal welches Geschlecht – und auch egal welche geschlechtliche Identität, egal welche sexuelle Orientierung.

Für mich als gläubige trans Frau ist ganz besonders der Punkt „geschlechtliche Identität“ wichtig:

Bei Jesus Christus sind wir alle unterschiedslos willkommen, da ist nicht cis oder trans*, binär oder nichtbinär. Bei Jesus sind wir alle miteinander so willkommen, wie wir sind.

Jesus lädt alle Menschen ein – und als seine Kirche, seine Gemeinde ist es unsere Aufgabe, diese Einladung zu unserer Einladung zu machen.

Jesus heißt alle Menschen willkommen – und als seine Kirche, seine Gemeinde ist es unsere Aufgabe, dieses Willkommen zu unserem Willkommen zu machen.

Bei Jesus dürfen alle Menschen ankommen, bei ihm dürfen alle Menschen ein Zuhause haben – und als seine Kirche, seine Gemeinde ist es unsere Aufgabe, dieses Ankommen zu ermöglichen, dieses Zuhause zu bauen.

Als Baptistin wünsche ich mir, dass meine Kirche eine Gemeindebewegung ist, in der alle Menschen willkommen sind. In Geschichte und Gegenwart haben wir in diesem Punkt oft und mit Mutwillen gesündigt, unser Ziel verfehlt. Wir haben Menschen ausgeschlossen. Oft waren das trans* Menschen.

Oft haben wir die Menschen zwar eingeladen, ihnen dann aber durch Worte und Taten verdeutlicht, dass sie, um willkommen zu sein und angenommen zu werden, ihre Lebensweise ändern müssen. Wir haben ihnen viel zu oft gesagt, dass Trans*sein Sünde ist – und dass Gott zwar den Sünder liebt, aber die Sünde hasst.

Aber Gott hat nicht nur cis Menschen geschaffen, sondern auch trans* Menschen. Nicht nur Menschen, die in das binäre Mann-Frau-Schema passen, sondern auch nichtbinäre Menschen. Gott, der uns nach seinem Bild geschaffen hat, hat uns mit einer Geschlechtsvielfalt erschaffen, die uns zeigt, dass wir niemals einfältig von Gott denken dürfen. Gott ist in seinem Wesen vielfältig wie es schon die Dreifaltigkeit erkennen lässt.

Es ist falsch zu denken, Gott hasse geschlechtliche Vielfalt. Nein, er liebt es, dass wir Menschen eine solche geschlechtliche Vielfalt an den Tag legen können.

Und es ist Sünde, diese Vielfalt zu unterdrücken. Es ist Sünde, Menschen in ein binäres Schema zu pressen, das sich nur an einer vermeintlich „einfachen“ Biologie orientiert (die in Wirklichkeit sehr komplex ist). Wir vergessen, dass Gott, der den Regenbogen mit seiner Vielzahl an Farben geschaffen hat, auch den Menschen mit dieser Vielfalt geschaffen hat. Unsere Vielfalt drückt sich nicht nur in verschiedenen Körperformen, Hautfarben, Augenfarben, Haarfarben … aus, sondern auch in einer Vielzahl geschlechtlicher Identitäten.

Bei Gott sind alle Menschen willkommen.

Alle.

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