Stellungnahme der Bethelkirche anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl

Meine Kirchengemeinde, die Bethelkirche in Stuttgart, eine Baptistengemeinde im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, hat in ihrer gestrigen Gemeindeversammlung eine Stellungnahme anlässlich der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 beschlossen, die ich im Folgenden dokumentiere.

Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl möchten wir als Bethelkirche Stuttgart, Baptistengemeinde im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG), folgende Erklärung abgeben:

Grundlage des christlichen Glaubens ist die Zuwendung Gottes zum Menschen, die ihm eine unveräußerliche Würde verleiht und die Aufforderung durch Jesus Christus, unseren Mitmenschen zu lieben.

In der Bethelkirche sind Menschen verschiedener Generationen und unterschiedlicher Lebensentwürfe gemeinsam mit Jesus unterwegs.

Deshalb distanzieren wir uns als christliche Gemeinde von jeglicher Form des Extremismus, außerdem in aller Form von Antisemitismus, Rassismus, Fremden- und Muslimfeindlichkeit und Diskriminierung aufgrund politischer oder religiöser Überzeugungen und aufgrund sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität.

Gerechtigkeit, Menschenrechte sowie Meinungs- und Religionsfreiheit sind für den Erhalt unserer Demokratie und freiheitlich demokratischen Grundordnung unerlässlich.

Wir ermutigen alle Wahlberechtigten von ihrem Bürgerrecht Gebrauch zu machen und am 23.2.2025 für eine Partei zu stimmen, die zu diesen Werten steht.

Wir wollen für die Menschen danken und beten, die bereit sind Verantwortung für unser Land, unsere Demokratie und unsere Mitmenschen zu übernehmen.

Als Bethelkirche wollen wir uns für die Rechte aller Menschen einsetzen und allen, die das möchten, ein (geistliches) Zuhause sein.

Stellungsnahme der Bethelkirche Stuttgart, bestätigt in der Gemeindeversammlung am 09. Februar 2025

Persönliche Anmerkung

Ich würde manches anders formulieren und noch einige Punkte ergänzen, habe aber für die Stellungnahme in dieser Form gestimmt und stelle mich darum dahinter.

Persönlich möchte ich ergänzen, dass ich mir der Versäumnisse der Kirchen im Dritten Reich schmerzlich bewusst bin und auch darum zu dieser Erklärung stehe.

Gerade auch die Baptist*innen im Dritten Reich haben größtenteils versäumt, sich gegen das nationalsozialistische Regime und deren menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Politik zu stellen – stattdessen stellten sich mancherorts Prediger im Braunhemd auf die Kanzel. Jüdinnen*Juden wurden aus vielen Gemeinden ausgeschlossen.

Darum möchte ich zum Abschluss noch deutlich sagen:

Nie wieder ist jetzt


Homepage und Kontakt: www.molthagen.de/michaela/